Überarbeitete VDI Richtlinie 2700, Blätter 8, 8.1 und 8.2 – Neue Standards für den Fahrzeugtransport

Überarbeitete VDI Richtlinie 2700, Blätter 8, 8.1 und 8.2 – Neue Standards für den Fahrzeugtransport


Ab dem 1. September 2024 gelten die überarbeiteten VDI 2700 Blätter 8, 8.1 und 8.2. Diese neuen Regelungen setzen strengere Anforderungen für die Ladungssicherung von Pkw sowie leichten und schweren Nutzfahrzeugen auf Fahrzeugtransportern. Ziel ist es, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und Schäden an Fahrzeugen sowie Ladungssicherungsmitteln zu vermeiden.


Überblick über die neuen Regelungen


Die überarbeiteten Richtlinien gliedern sich in drei zentrale Bereiche:


- VDI 2700 Blatt 8: Prüfanforderungen für Fahrzeugtransporter und Ladungssicherungsmittel für Pkw sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge.


- VDI 2700 Blatt 8.1: Vorgaben zur Sicherung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, mit Schwerpunkt auf Zurrgurten und Schutzsystemen.


- VDI 2700 Blatt 8.2: Anforderungen für die Sicherung schwerer Nutzfahrzeuge, inklusive Belastbarkeit und Positionierung der Sicherungsmittel.


Wichtige Neuerungen für Ladungssicherungsmittel
Die überarbeiteten VDI-Richtlinien bringen strengere Anforderungen für Zurrgurte und Schutzsysteme. Eine zentrale Änderung ist der Verzicht auf direkten Kontakt zwischen Zurrgurten und Reifen, um Schäden und Abrieb zu vermeiden.



  • Einsatz von Schutzsystemen: Jeder Zurrgurt muss künftig mit einem integrierten Schutzsystem ausgestattet sein, das verhindert, dass das Gurtband direkt auf den Reifen aufliegt.

  • Reibkontakt vermeiden: Um Beschädigungen am Reifen sowie Abrieb am Gurt zu vermeiden, muss das Schutzsystem den Reibkontakt vollständig ausschließen.

  • Gleichmäßige Kraftübertragung: Das Schutzsystem muss sicherstellen, dass die Zurrkräfte gleichmäßig auf beide Seiten des Reifens verteilt werden. Dies sorgt für mehr Stabilität während des Transports.

  • Abrutschen verhindern: Ein Abrutschen des Gurtes vom Reifen muss durch das Schutzsystem zuverlässig unterbunden werden, um die Sicherheit auch bei starken Bremsmanövern oder Kurvenfahrten zu gewährleisten.


Neue Anforderungen: ETA-Wert und Controller-Lösungen
Ein zentraler Aspekt der Richtlinie ist der sogenannte ETA-Wert (Effektiver Traktionsaufbau), der mindestens 0,5 betragen muss. Dieser Wert beschreibt die Reibungskraft, die zwischen Schutzsystem, Zurrgurt und Reifen aufgebaut wird, um ein Verrutschen der Ladung zu verhindern.


Was bedeutet das für Unternehmen?



  • Höhere Sicherheit: Die neuen Standards gewährleisten eine zuverlässigere Sicherung von Fahrzeugen auf Transportern.

  • Vermeidung von Schäden: Reifen und Zurrgurte werden durch die neuen Schutzsysteme geschont, was langfristig Kosten spart.

  • Erfüllung gesetzlicher Vorgaben: Unternehmen im Fahrzeugtransport müssen ihre Ladungssicherungsmittel an die neuen Anforderungen anpassen, um bei Kontrollen keine Beanstandungen zu riskieren.


Praxistipps für die Umsetzung der neuen VDI-Vorgaben



  • Investieren Sie in neue Schutzsysteme: Achten Sie darauf, dass Zurrgurte mit einem zertifizierten Controller ausgestattet sind, der die Vorgaben der VDI 2700 Blatt 8 erfüllt.

  • Regelmäßige Schulungen: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter im korrekten Umgang mit den neuen Sicherungssystemen, um eine normgerechte Anwendung sicherzustellen.

  • Überprüfen Sie Ihre Ladungssicherungsmittel: Stellen Sie sicher, dass alle Zurrgurte, Antirutschmatten und Radblocker den neuen Anforderungen entsprechen.


Fazit
Die überarbeitete VDI 2700, Blätter 8, 8.1 und 8.2, setzt neue Maßstäbe für den sicheren Fahrzeugtransport. Besonders die Anforderungen an Zurrgurte und Schutzsysteme sind eine wichtige Neuerung, die Unternehmen im Transportwesen frühzeitig umsetzen sollten.

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